Hallo, ich bin Olli, der Spätzünder unter den Border Collies. Als ich vor einem Jahr ins Tierheim kam, hatte ich mit Menschen nicht so viel am Hut, sie waren völlig Luft für mich. Beim Gassigehen pflügte ich jedes Mal förmlich durchs Gebüsch und zog meinen Gassigeher hinter mir her. Was auch immer er oder sie versuchte, es war mir völlig egal. Ich kannte keine Kommandos, Leckerlis und Spielzeug fand ich albern, Kontakt wollte ich nicht. Ich hatte nur eine Leidenschaft - Border Collie halt - und das war das Hüten. Da ich Schafe nie kennengelernt hatte, trotzdem aber reinrassiges Bordercollie-Blut in meinen Adern fließt, suchte ich mir aus, was ich in der Stadt halt so finden konnte, und das waren Autos. Meine Gassigeher waren nach einer Gassirunde mit mir immer ziemlich erschöpft. Mit der Zeit dachten sie, bei mir sei wohl Hopfen und Malz verloren, aber da kannten sie mich schlecht! Gerade als nach fast einem Jahr vergeblicher Versuche alle glaubten, ich sei halt ein verschrobener kontaktarmer und lernunwilliger Kerl, fiel bei mir der Groschen. Und siehe da, seit ein paar Wochen finde ich richtig Gefallen daran, allerlei Kommandos einzuüben und dafür ein paar Leckerlis oder – noch viel besser – eine Runde Durchkraulen zu bekommen. Selbst mit Hundeakrobatik auf Baumstämmen beginne ich mich anzufreunden. Vorher bekam mich niemand auch nur auf einen 10 cm hohen Baumstumpf. Da ich ein totaler Bewegungs-Freak bin, könnte in Zukunft so etwas wie Agility vielleicht mein neues Hobby werden. Ihr seht: manche haben halt einfach nur eine etwas längere Leitung. Kommt doch einfach mal auf eine Runde vorbei und schaut, ob wir uns anfreunden können. Euer Olli