Als Sam zu uns ins Tierheim kam, war er zunächst sehr unsicher im Umgang mit Menschen und hat eine Weile gebraucht, um zu merken, dass man es hier gut mit ihm meint. Im Laufe der Zeit hat er allerdings herausgefunden, dass man Angst sehr gut durch übersteigert selbstbewusstes Auftreten kaschieren kann und ist der Meinung, sich und seine Menschen auf diese Weise vor sich nähernden Menschen beschützen zu müssen. Dennoch ist er sehr sensibel und schreckhaft und gerät insgesamt recht schnell in Stress. In solchen Situationen ist es seine Strategie zum Stressabbau, übersprungartig in die Leine zu beißen und sie wild um sich zu schütteln, was bisweilen auch recht unangenehm fürs andere Ende der Leine werden kann. Da er zudem an der Leine lautstark auf andere Hunde reagiert, waren die Spaziergänge mit ihm zwischenzeitlich regelrecht zum Spießrutenlauf geworden.

Wenn er mit neuen Menschen vertraut wird, benötigen diese eine Menge Geduld und ein ruhiges, selbstbewusstes Auftreten, um ihm zu vermitteln, dass nicht an jeder Ecke eine potentielle Gefahr vertrieben werden muss. Wenn er dies einmal verstanden hat, zeigt er sich in Anwesenheit vertrauter Personen sehr entspannt und verschmust und auch auf Spaziergängen kann er die Verantwortung inzwischen abgeben, bleibt in immer mehr Situationen gelassen und verlässt sich darauf, dass seine Menschen wissen, was sie tun.

In seinem Zuhause ist Sam sehr wachsam, was in Verbindung mit seiner Skepsis gegenüber Fremden nicht den besucherfreundlichsten Hund aus ihm macht. Deshalb sollte ihm ein eigener Raum zur Verfügung stehen, in den er sich bei Bedarf zurückziehen kann, bis er gelernt hat, dass auch diese Situationen von seinem Halter geregelt werden und nicht von ihm.

Ansonsten beherrscht er die Grundkommandos, ist (fast immerJ) leinenführig und im Freilauf mit Hündinnen verträglich. Mittlerweile ist er dank der Erziehung im Tierheim ein toller unkomplizierter Hund geworden.