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Mutti Anna (Infos aus dem neuen Zuhause)

Liebe Menschen, mein Name ist Mutti Anna und ich bin 4 Jahre jung. Im Oktober 2018 kam ich als verwildertes Kätzchen mit meinem Sohn Arkoni ins Tierheim und habe mich ganz besonders liebevoll um ihn gekümmert. Deshalb mein Name … Mutti Anna. Als Arkoni alt genug war, bekam er ein schönes, neues Zuhause und ich wurde aufgrund des ganzen Tierheimstresses krank. Ich kann Ihnen sagen, das war gar nicht schön. Doch das ist nun zum Glück ausgestanden! Ich wurde dann schnell kastriert und bekam endlich mein Zimmerchen draußen im Wintergarten. Sie müssen nämlich wissen – ich liebe die frische Luft und es war ganz fürchterlich für mich, so lange darauf verzichten zu müssen. Meine Tierpflegerinnen gehen auch davon aus, dass ich mehr oder weniger mein ganzes Leben auf der Straße verbracht habe. Entsprechend schüchtern und scheu bin ich euch Menschen gegenüber auch. Aber das gefällt mir immer weniger. Ganz vorsichtig baue ich nun meine Ängste ab. Und stellen Sie sich vor, wenn ich etwas Vertrauen gefasst habe, dann esse ich schon entspannt mein Nieren-Spezialfutter und die Tablette selbst dann, wenn ein Mensch daneben sitzt. Letztens habe ich meinem Liebingsmenschen hier schon die Finger dabei abgeschleckt und mich an den Händen vorsichtig gerieben. Ich mag auch spielen. Da war plötzlich so ein blaues, breites Band – das hat mich total fasziniert und ich wollte es unbedingt fangen. Bald lasse ich mich bestimmt auch streicheln … ich bin schon richtig aufgeregt, wie sich das wohl anfühlt. Das muss einfach schön sein, andere Katzen lieben das ja auch. Miau! Und nun habe ich nach der ganzen Zeit auch gar keine Lust mehr auf das Tierheim, ich möchte mein Vertrauen in meinem neuen Zuhause aufbauen. Deshalb suche ich nun Sie: ruhige, geduldige und liebevolle Menschen mit Katzenerfahrung, die mich nicht bedrängen und mir die Zeit geben, die ich noch brauche. Dazu möchte ich später bitte gern wieder Freigang bekommen, durch Felder und Wiesen stromern. Das fehlt mir sehr. Dafür bekommen Sie eine freundlich-schüchterne und wunderschöne Katze mit ganz viel Potenzial. Möchten Sie mich nicht einfach einmal kennenlernen? Auch wenn ich es vielleicht noch nicht so zeigen kann: Ich freu mich auf Sie! Ganz doll! Ihre Mutti Anna <3

Liebe Tierheim-Menschen,

fast vier Monate bin ich nun schon in meinem neuen Zuhause. Das Jahr geht nun bald zu Ende, und da möchte ich Euch allen noch mal sehr für Eure liebevolle Fürsorge danken, Euch zum Weihnachtsfest herzlich zublinzeln und Euch in Gedanken alle freundlich bepfoten. Denn das tue ich inzwischen, stellt Euch vor! Ich, die schüchterne Mutti Anna, die sich im Tierheim nie aus ihrer Kiste traute. Aus mir ist eine fröhliche, lebhafte Schmusebacke geworden.

Aber ich erzähle lieber von Anfang an. Im August saß ich noch bei Euch im Katzenhaus, meine Nierenwerte wurden immer schlechter, und das Leben gefiel mir überhaupt nicht. Und dann kamen die Mitarbeiterinnen im Büro auch noch auf die Idee, mir ein anderes Zuhause zu suchen. Leute, was für ein Stress! Autofahren, eine fremde Wohnung, puuh. Ich verkroch mich sofort in ein riesiges, altes Sofa und saß drei Tage zwischen den Sprungfedern. Aber weil das doch nicht alles im Leben sein konnte, nahm ich mein kleines Katzenherz in beide Pfötchen und erkundete nachts leise die Räume. Und da sagte eine Stimme plötzlich „Annilein“, eine Hand kam über eine Bettkante und streichelte mir über das Köpfchen, und da war es um mich geschehen.

Dann sah ich erst, was es hier außer Sprungfedern alles Tolles gibt. Ein ganzes Haus nur für mich! Ein großer Kratzbaum und ganz viel Spielzeug. Da wollte ich alles nachholen, was ich lange Zeit nicht gehabt habe. Ich rannte durch die Räume, tobte und spielte, sprang auf die Schränke. Mein neues Frauchen hat ganz viel und lieb mit mir gespielt. Aber unter uns Katzenschwestern gesagt: Menschen hat der liebe Gott irgendwie unvollkommen konstruiert. Viel zu groß und zu langsam. Ganz schlechte Beschleunigungswerte … Sie war abends richtig müde. Ich noch lange nicht! Ich sei eine kleine Turbo-Katze, meinte sie. Was das wohl ist? Hmm.

Ein paar Wochen später trug sie mich zu meiner netten neuen Tierärztin. Die staunte, als sie die Nierenwerte vom August sah und mich untersuchte. Ich hatte zugenommen. Mein Fell war dicht und schön. „Sie sieht überhaupt nicht aus wie eine nierenkranke Katze“, meinte sie. Und so wurde gemeinsam beschlossen, dass ich trotz Nierenfutter-Diät Freigang bekommen sollte, damit ich mich draußen austoben kann. Lebensqualität geht vor Sicherheit im Hausarrest.

Jetzt ist mein Leben perfekt. Ich nehme mir jeden Tag noch etwas Zeit, um mit meinem Frauchen zu spielen. Schließlich muss sie ja an ihrem Reaktionsvermögen noch arbeiten. Wenn sie zu lange am PC sitzt, zupfe ich sie hinten am Pullover und erinnere sie daran. Aber meistens bin ich im Garten, der mit Teich und hohem Gras total spannend ist. Ich bleibe immer ganz nah am Haus, damit mir mein Zuhause nicht plötzlich wieder abhandenkommt. Mit Nachbarkatze Nelly komme ich gut aus, wir sitzen schon nebeneinander an der Terrassentreppe. Mein Nierenfutter fresse ich weiter ganz brav. Aber es gibt nun Maus zum Dessert. Hihi!

Naja, den richtigen Gebrauch von Zähnen und Krallen gegenüber meinem Frauchen muss ich noch üben, dafür habe ich zu lange auf der Straße gelebt. Aber das wird immer besser! Schließlich haben wir uns beide ganz lieb und haben Geduld miteinander. Weil ich mich inzwischen ausgetobt habe und eine ganz entspannte Katze geworden bin, sitze ich ja schon stundenlang bei ihr auf dem Schoß, schmiege mein Köpfchen in ihre Hand und sabbere ihr beim Schmusen vor Wonne den Pullover voll.

Ich freue mich auf das nächste Jahr und beschnurre Euch herzlich!

Eure „Mutti“ Anna

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Letzte Änderung am Montag, 16 Dezember 2019 11:45
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