Slevin

Update 13.05.2019: Liebe Tierfreunde, in meinem Leben hat sich einiges getan, über das ich euch gern auf dem Laufenden halten würde. Meine Adoptiveltern einer anderen Spezies sagen nach wie vor, dass ich ein ganz besonderer kleiner Mann sei. Anfang März haben die mich bei sich aufgenommen, was jetzt bald ein geschlagenes Vierteljahr her ist und ganz schön viel Zeit im Leben eines kleinen Rattenböckchens. Ich bin aber immer noch der kleinste und zierlichste kleine Mann hier, meine Menschen sind auch jedes Mal wieder erstaunt, wie wählerisch ich im Futter bin. ('Ne Ratte, die sich nicht sofort wie vom Hafer gestochen auf ein gekochtes Ei stürzt, haben die ihren Lebtag noch nicht gesehen, sagen sie zum Beispiel, aber ich mag Karotten und Gurke und ab und an bequem ich mich sogar zum Napf, um ein paar Körnchen zu mümmeln, das muss doch reichen, oder??) Ich bin allerdings nicht nur der am wenigsten verfressene Kleinsäuger hier, sondern auch mit Abstand der schüchternste. Meine Menschen haben ja damit gerechnet, dass meine Integration in ein neues Rudel mit einigem Aufwand verbunden sein würde, aber ich habe ihre Erwartungen weit übertroffen. Bei meinen täglichen Treffen mit den drei Rabauken machte ich wochenlang erstmal konsequent gar nichts. Ich hatte nämlich mal so richtig Angst vor denen und mein Adoptivmuttertier hat schon gemutmaßt, ich wisse vielleicht einfach gar nicht, wie mit Artgenossen umzugehen sei, die kann ja auch nur drüber spekulieren, was ich wohl schon alles erlebt haben mag! Eigentlich waren die nämlich gar nicht außergewöhnlich aggressiv mir gegenüber. Klar, die mussten sich erst mal aufplustern und genau inspizieren, wer da so anders riecht und in welchem Verhältnis der zu ihnen steht; das einzige, was die dann aber echt etwas fuchsig gemacht hat, war, dass ich so konsequent die Interaktion verweigert habe. Gegenüber der Tierärztin hat das Muttertier dann sogar geäußert, dass es sich mit mir vielleicht doch etwas übernommen habe, und sprach sogar davon, mich zu euch zurückzubringen, damit ich 'ne Chance auf ein Leben außerhalb der Einsamkeit im Integrationskäfig bekäme, da hab ich dann aber die Ohren gespitzt! Also nix gegen euch Leute, aber schon wieder umziehen musst' ich jetzt auch nicht haben, zumal ich meine Menschen eigentlich ganz gern hab und mich am liebsten den ganzen Tag von denen auf ihrer Schulter durch die Gegend tragen lassen würde. Wenngleich ich die Nähe zu anderen Langzahnigen bisher gemieden hatte, so war ich doch nie ganz ohne Kuschelbedürfnis, und ließ mich gern stundenlang von den Hoomans durchstreicheln, in deren Armbeugen ich mich gern zusammenkauere, weil die ganze Welt doch so furchtbar angsteinflößend und feindselig ist! Zum Glück haben die dann doch noch einen letzten Anlauf unternommen, zwischen mir und den drei Ausbruchskünstlern 'ne Freundschaft zu forcieren, und zwar mithilfe der sogenannten Transportboxmethode, die auch für meine Menschen Neuland war. Die mussten da ganz schön abwägen, da sie mehrfach von erfahrenen Anwendern gehört hatten, dass die Methode für so ausgeprägte Angsthasen wie mich eigentlich eher weniger geeignet sei, aber das Muttertier hat entschieden, sich das wenigstens mal anzugucken (trennen geht im Zweifelsfall immer, hat sie gesagt, und Stress hatte ich leider so oder so) und ist trotz anfänglicher Bedenken heute überglücklich, diesen Weg gegangen zu sein. Nachdem wir vier uns also einige Stunden in einer Katzentransportbox gezwungenermaßen beschnuppern MUSSTEN - was erstaunlich friedvoll vonstatten ging! - haben wir 'nen Tag in 'nem Hamsterknast miteinander verbringen dürfen und schließlich noch einige Tage im zweistöckigen Integrationskäfig, der nach und nach mit Unterschlupf- und Einrichtungsgegenständen bestückt wurde. Nachdem wir es dort bis gestern miteinander ausgehalten haben, ohne uns die Köppe einzuschlagen (nagut, ich hab beim Initiationsritus in den Clan 'nen kleinen Schmiss am Rücken abgekriegt, aber die Tierärztin sagt, das is kein großes Ding), durften wir gestern umziehen - die Menschen haben uns da ein bisschen was gezimmert und komplett umdekoriert, damit die Alteingesessenen beim Wiedereinzug in die alte Behausung nicht allzu territoriale Gefühle überkommt. (Fotos habe ich euch angehängt.) Leider bin ich - wenn ich mich denn mal bewege, am liebsten schnarche ich ja den halben Tag lang in irgendwelchen Kuschelhäusern rum- ziemlich wuselig und damit immer schwer vor die Linse zu bekommen. ;-) Die Dicken haben hier direkt alles erkundet und rumgewuselt und markiert und auf Fressbarkeit geprüft, während ich mich erst mal noch zurückhalte. Bin mehr der häusliche Typ und kümmere mich innerhalb des Käfigs darum, dass auch alle Häuschen schön mit Zeitungspapier ausgestopft sind - auf so 'ner flauschigen Badezimmermatte oder Fleecefetzen kann man ja schließlich unmöglich schlafen, ZEITUNGSPAPIER muss es sein! Heute Nacht hab ich mich an meinen neuen Kumpel Humphrey (das ist der Siam auf dem Foto, der Helle) geschmiegt erst mal von den Strapazen des erneuten Umzugs erholt und so ganz allmählich taste ich mich auch Pfötchen für Pfötchen in die Umgebung vor. Zu meiner Stellung im Rudel können sich meine Menschen noch nicht abschließend äußern, da die noch nicht so ganz ausgefochten ist und bei unsereins natürlich immer einer gewissen Dynamik unterliegt. Sie können lediglich sagen, dass ich mich mitunter unerwartet dominant zeige, aber hier alles zivilisiert und ohne ernste Verletzungen vonstatten geht, und sich die anderen auch immer brav auf den Rücken schmeißen, wenn ich wieder meine 5 Minuten hab. ;-) Danach wird dann auch früher oder später wieder gekuschelt, "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" sagt die Mutter immer. ;-) Das ist soweit die Lage, jetzt muss ich mal aufhören, der Mutter zu diktieren, damit die mir 'nen Grünzeugteller anrichten kann. ;-) Liebe Grüße an alle, die sich so lieb um mich gekümmert haben, euer Slevin 

Liebe Tierfreunde, ich traue mich zwar immer noch nicht, in die untere Etage meines Käfigs herabzusteigen (obwohl mir die beiden haarlosen Futterspender die Treppe schon extra so hingestellt haben, dass sie nicht mehr so steil ist), aber im Auslauf bin ich schon ganz mutig unterwegs! Heute durfte ich zum ersten Mal drei andere Rattenjungs treffen, in einer Badewanne, verrückt! Nur einer hat mich mal gehauen, ansonsten haben wir alle nur wie die Pfauen unser Fell aufgestellt und markiert, was das Zeug hält! Bevor die mir zu nahe kommen konnten, hab ich mich dann lieber auch in ner Röhre verkrochen, die die Zweibeiner mir freundlicherweise als Versteck mit in die Wanne gelegt hatten (wohl wissend, dass ich der Einzige bin, der hier gut genug in Form ist, um da reinzupassen!). Ich hab gehört, morgen muss ich die wieder treffen, bis dahin lieg ich jetzt in meinem Holzhäuschen auf ner Flachsmatte, die verdächtig nach den Rüpeln duftet! Wer weiß, vielleicht könnte ich mich ja echt an die gewöhnen..! Ich genieße erstmal mein Abendbrot aus Körnerfutter, Kolbenhirse und Gurken, die mag ich ja mal so richtig gerne! Ich hoffe, mein Bruder hat die OP gut überstanden und hat vielleicht auch schon ein paar neue Kumpels gefunden? Lieben Dank noch mal für eure tolle Pflege, ich halte euch auf dem Laufenden! Euer Slevin 

Letzte Änderung am Montag, 13 Mai 2019 17:40
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