Seit einigen Jahren gibt es neue Gesetze für das Halten von Hunden. Fakt ist, dass in vielen Situationen jeder Hund als „Gefährlich“ eingestuft werden kann, in die meisten Situationen schlittert der Hund hinein, weil er nicht erzogen wurde. Er springt Menschen an, er knurrt, schnappt oder beißt, er hetzt oder wildert, …

Diese Marktlücke haben viele „Hundefachleute“ erkannt und die Hundeschulen schießen wie die Pilze aus dem Boden. Leider ist der Beruf eines Hundetrainers kein geschützter Beruf. Jeder, der meint, Ahnung von Hunden und deren Erziehung zu haben, kann sich Hundetrainer, Hundeflüsterer, Hundetherapeut, Kynopädagoge… nennen. Jeder hatte die ultimative Erziehungsmethode: Lob, Tadel, Leckerlis, Beachtung, Ignoranz, Sprühhalsband, Halti, Clicker, Schelle, Stachelwürger, Teletakt, Schleppleine, …Wie soll da ein Laie erkennen, wer fachgerecht mit Hunden umgehen kann oder wer nur einen schnellen Euro machen möchte?

So wandert der Halter mit seinem Hund von einem Trainer zum anderen, probiert eine Erziehungsvariante nach der anderen aus. Er versucht die Ratschläge der „Hundetrainer“ aus dem Fernsehen an seinem Hund selber umzusetzen. Das Resultat: der Hund wird immer schwieriger und dann ist das Tierheim die letzte Lösung, weil er nicht mehr händelbar ist. Wir haben einige Punkte zusammengestellt, an denen man einen guten Hundetrainer erkennen kann, bei Unsicherheit fragen Sie lieber in den umliegenden Tierheimen um Rat, ehe Ihr Hund zum Versuchsobjekt wird.

Der Hundetrainer und die Hundetrainerin

  • Sollte über eine fundierte Ausbildung im Umgang mit Hunden und Menschen verfügen und jederzeit in der Lage sein, diese auch nachzuweisen. Titel und Diplome garantieren nicht unbedingt Qualität.
  • Sollte selbstverständlich über ein breit gefächertes Fachwissen über Hunde verfügen und in der Lage sein, mit den unterschiedlichsten Rassen, Charakteren und Problemstellungen umzugehen.
  • Sollte in einer Hundegruppe nicht mehr als 6-10 Hunde schulen. Problemhunde oder Hunde mit speziellen Problemen werden im Einzelunterricht geschult.
  • Sollte kostenlos Schnupperstunden/Beratungsgespräche zum gegenseitigen Kennen lernen anbieten.
  • Sollte offen sagen, wenn er/sie noch Berufsanfänger/in ist und Ihnen einen versierten Kollegen empfehlen, wenn er/sie sich mit dem Training überfordert fühlt. Im Gegenzug wäre es schön, wenn Sie diese Ehrlichkeit anerkennen und nicht als Schwäche auslegen … jeder hat mal in seinem Beruf angefangen.
  • Muss in der Lage sein zu erkennen, wann Hund und/oder Mensch eine Pause brauchen. Sehr häufig werden beide hoffnungslos überfordert und gehen anschließend verunsichert und frustriert nach Hause.
  • Sollte eine stationäre Ausbildung ohne Hundebesitzer ablehnen. Die angeblich sorgfältige Einweisung von ein bis fünf Tagen nach dem Training kann dem Hundebesitzer niemals vermitteln, in welchen Einzelschritten der Hund die Trainingsziele erlernt hat, und Sie als Hundebesitzer haben keinerlei Kontrolle darüber, WIE Ihr Hund erzogen wurde. Hinzu kommt als großer Nachteil für Sie: Ihr Hund lernt, die Übungen mit seinem Trainer auszuführen, nicht mit Ihnen.
  • Sollte immer auskunftsfreudig sein und sich bemühen, dem Kunden soviel Fachwissen wie nur möglich zu vermitteln. Übungen müssen im Aufbau genau erklärt, Ihre Fragen müssen beantwortet werden. Idealerweise erhalten Sie schriftliche Unterlagen wie zum Beispiel Arbeitsblätter oder ein Trainingstagebuch, damit Sie die Fülle der Informationen zu Hause in aller Ruhe durcharbeiten und wiederholen können.
  • Sollte in der Lage sein, sich ganz individuell mit den einzelnen Hundebesitzern auseinandersetzen zu können – und auch zu wollen. Leider vermissen viele Hundebesitzer im Training Geduld und Verständnis für ihre ganz persönlichen Probleme. Manchmal werden sie sogar unverschämterweise als „unfähig, einen Hund zu führen“ oder sogar als „zu doof“ bezeichnet. Das sollte man sich auf gar keinen Fall gefallen lassen. Wechseln Sie die Hundeschule und machen Sie auch möglichst publik, wie dort mit Kunden umgegangen wird. Schließlich handelt es sich bei einer Schule um ein Dienstleistungsunternehmen, das auch entsprechend geführt werden sollte.
  • Sollte selbstverständlich nach neuesten verhaltenskundlichen Erkenntnissen und ohne Einsatz von tierschutzrelevanten Zubehör wie Reizstromgeräten, Anti-Kläff-Halsbändern usw. arbeiten. Alle Methoden, die dem Hund Angst oder Schmerzen zufügen, seine Persönlichkeit zerstören oder ihn in seiner Würde verletzen sind indiskutabel. Der verbale Umgang mit den Hunden erfolgt leise, es werden keine lauten Kommandos „gebrüllt“. Der auch heute noch viel geforderte „Kadavergehorsam“ sagt viel über die Psyche des Trainers und nichts über die des Hundes aus.
  • Sollte frei von Profilneurosen sein und nicht ständig damit prahlen, wie gut er/sie ist und wie schlecht all die anderen sind. Kollegialität und Fairness sagen viel über die Charaktereigenschaften eines Menschen aus.
  • Ständige Fortbildungen und das regelmäßige Überprüfen der eigenen Trainingsmethoden sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
  • Beobachten Sie Ihren Hund. Ihr Hund sollte nicht nur gern, sondern möglichst mit Begeisterung in „seine“ Schule gehen! Eine Hundeschule, die der Hund auch nach mehren Trainingsstunden nur unsicher und widerstrebend besucht, sollten Sie verlassen. Die Hunde sind selbst oft das sicherste - und auch das verräterischste - Barometer für die Qualifikation des Trainers und die Qualität der Schule!

Fazit

Im Vordergrund stehen immer die Freude am Training und das Wohl des Hundes, niemals der Ehrgeiz zu sportlichen Leistungen. Sie fühlen sich mit Ihren Fragen und Problemen ernst genommen und gut beraten. Sie und Ihr Hund gehen mit Freude zur Hundeschule!

Quelle: animal Learn Verlag 22.09.17 

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