Ludwig (Infos aus dem neuen Zuhause)

Infos aus dem neuen Zuhause (August 2015):

Hallo, ich bin Ludwig, ein hübscher Husky-Schäferhund-Mischling. Vor 6 Monaten bin ich in meine neue Familie gekommen und möchte von meinen ersten Erfahrungen erzählen.

Aufgrund Namensgleichheit mit anderen Familienmitgliedern (die noch nicht mal bei uns wohnen) wurde ich in „beidseitigem Einvernehmen“ nun umgenannt in Rudi. Ging ja schon gut los…..

Ich bin als ängstlicher Hund aus dem Tierheim Kiel zu meinen neuen Rudelführern, Conny und Jürgen, gekommen. Die letzten Jahre vor dem Tierheim waren nicht so gut gelaufen und es fällt mir mit Menschen nicht leicht. Daher bin ich auch erst einmal über einen Monat mit den beiden „Probegelaufen“, während ich noch im Tierheim gewohnt habe. Ich wollte erst mal abwarten, ob die zu mir passen.

Dann war da noch die Sache mit den Katzen. Zwei, zugegeben hübsche, Stubentiger hatten so etwas wie Hausrecht und die Katzen mussten erst einmal beweisen, dass sie keine ernsthafte Bedrohung für mich darstellten.

Als ich das alles für ganz gut befunden hatte, durften mich Conny und Jürgen mit nach Hause nehmen. Die Beiden hatten sich auf einen strengen, aber freundlichen Umgang mit mir geeinigt. Ein Beispiel:  Ich sollte vor dem Sofa und nicht auf dem Sofa liegen. Lustig…. Nach monatelangem Ausharren im Zwinger im Tierheim, hatte ich natürlich Nachholbedarf an plüschigem Untergrund. Wenngleich die beiden sich mit Deckchen und Hundekissen echt Mühe gaben, war der Fußboden nun wirklich keine Alternative für mein Fell. Eine kleine Schnittwunde am Fuß unterstütze das Vorhaben „Eroberung Sofa“, da wurden Frauchen und Herrchen weich. Immerhin mußte ich fast 3 Tage bis zu dieser Entscheidung warten.

Anfangs waren Frauchen und Herrchen noch recht unsicher beim Gassi-Gehen. Um Ihnen die Angst zu nehmen, habe ich fremde Hunde grundsätzlich angebellt und mit Scheinattacken auf Entfernung gehalten. Bei fremden Menschen habe ich das nur gemacht, wenn sie mir echt unsympathisch waren. Im Laufe der Zeit haben die beiden immer mehr Sicherheit am anderen Ende der Leine gewonnen und inzwischen mache ich das mit dem Anbellen nur noch, wenn ich den Eindruck habe, die beiden lassen in ihrer Aufmerksamkeit nach – oder es ist halt echt ein doofer Hund. Darüber hinaus haben sich die beiden noch eine Trainerin genommen. Immer wenn die da war, ist es wieder eine Zeit lang recht streng bei uns. So eine Art Diktatur und ich muß mir wieder mächtig Mühe geben, die harten Grenzen zumindest ein wenig aufzuweichen. Aber dann kommt der Drill-Drachen schon wieder und ich muß schon wieder etwas Neues lernen. Aber immerhin ist das auch Abwechslung, s.d. mir nicht langweilig wird.

Menschen gegenüber bin ich immer noch skeptisch. Anfassen darf mich noch kein Fremder, da laufe ich lieber weg und brummel leise vor mich hin. Bei meiner Größe reicht das meist, um den aufdringlichen Zweibeiner auf Distanz zu halten. Wenn ich auf einer großen Wiese frei laufen darf, bin ich auch ein – Zitat Frauchen – „Zuckerstückchen“ anderen Hunden gegenüber.  Der ein oder andere Zweibeiner hat sich mein Vertrauen schon erarbeitet und darf zumindest sehr nahe bei mir dranstehen.

Bei den meisten Befehlen habe ich festgestellt, dass Frauchen und Herrchen besser drauf sind, wenn ich sie befolge: Sitz, down, hier, Pfote, halt, stopp (wenn die Leine mal wieder zu kurz ist oder Herrchen und Frauchen einfach zu langsam sind) und auf Pfiff die Distanz zu den beiden zu verkürzen – all das läuft üblicherweise sehr gut. Da muß schon etwas gaaaanz Interessantes dazwischen kommen. Dann müssen die beiden halt etwas länger warten und ich mit deren schlechteren Laune umgehen.

Mit der Katze verstehe ich mich sehr gut. Wenn ich mal etwas nicht darf oder auf meinem Platz bleiben muß, tröstet sie mich sogar. Nicht, dass ich das nötig hätte….. Der Kater ist ein wenig aufmüpfiger und glaubt, er hätte hier die tierischen Hosen an. Wir haben uns aber auf einen Nichtangriffspakt geeinigt.

Ich genieße lange Spaziergänge, am besten ohne Leine. Ich laufe gerne neben dem Fahrrad her oder jogge auch mal mit Frauchen. Wenn jemand zu nah an mein Haus kommt, erzähle ich das sofort Frauchen und Herrchen und dabei ist es völlig egal, dass die beiden immer etwas von „Nachbarn“ erzählen. Zu nah ist zu nah und die Straße gehört nun mal auch uns…mir…..Meine Wasserscheu habe ich auch abgelegt, wenngleich ich immer noch nicht davon überzeugt bin, wirklich schwimmen zu können. Ich bleibe daher immer! im Nichtschwimmerbereich.

Ich bin ein ausgeglichener Hund geworden. Ich lasse mich gerne von Frauchen und Herrchen streicheln. Ich lerne gerne – auch wenn die Beiden manchmal auf Ideen kommen….. Ich habe aufgehört, ständig an der Leine zu ziehen, bin freundlich anderen Hunden  gegenüber und weniger ängstlich bei Menschen (so lange sie nicht mit mir reden). Mein Leben hat die richtige Wendung genommen und ich kann die nächsten Jahre jetzt mal so richtig genießen – ja, auch auf dem Sofa.

Ich möchte mich daher bei den netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Tierheim bedanken. Ihr habt die Richtigen für mich ausgesucht, die Beiden gut vorbereitet und zum richtigen Zeitpunkt grünes Licht gegeben. Ich mußte nicht allzu lange im Tierheim bleiben und die Zeit, die ich dort war, habt Ihr Euch toll um mich gekümmert.

Jetzt, ist alles gut!

Euer Rudi (vormals Ludwig)

Weitere Informationen

  • Rasse: Schäferhund-Husky-Mix
  • Farbe: braun-schwarz
  • Geschlecht: männlich, kastriert
  • Alter bei Ankunft: 3 Jahre
  • Im Uhlenkrog seit: 09.01.2015
  • Größe: ca. 50 cm
  • Kennzeichnung: Chip
Letzte Änderung am Donnerstag, 05 November 2015 18:52
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4 Kommentare

  • Kommentar-Link Elisabeth Haase Donnerstag, 05 November 2015 18:56 gepostet von Elisabeth Haase

    http://www.tierheim-kiel.de/hunde/hunde-haben-ein-zuhause/4-wir-haben-ein-zuhause/3535-freya-1.html

    Und hier sind Berichte aus dem Zuhause von Ludwigs Freundin Freya zu finden

  • Kommentar-Link Silke G. Donnerstag, 05 November 2015 17:03 gepostet von Silke G.

    Toll.Das sich Tierheimhunde nach der Vermittlung mit neuen Besitzern treffen,eine super nette sache.

  • Kommentar-Link Elisabeth Haase Montag, 02 November 2015 15:12 gepostet von Elisabeth Haase

    > Mein erstes Klassentreffen
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    > Nun war es endlich so weit. Nach einigen Mails zwischen Freya und mir konnte ich nun meine alte Zwingerliebe wieder treffen. Ich bin extra noch mit Frauchen am Tag zuvor laufen gewesen – der Figur wegen.
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    > Wir haben einen Treffpunkt in Bordesholm vereinbart, an der „Hundewiese“. Hier dürfen wir Hunde frei laufen. Jeder Hundebesitzer, der hier her kommt, weiß das sich hier fast nur Hunde ohne Leine aufhalten.
    >
    > Freya war etwas pünktlicher als ich….eigentlich überpünktlich. Ich war richtig nervös, als ich sie gesehen habe. War sie es wirklich? Sie hatte Frauchen und Herrchen mitgebracht. Zwei liebe Menschen, die bei der mitgebrachten Leckerli-Ration wohl auch an mich gedacht haben. Freya selbst hat sich gut gehalten. Hübsch, schlank, drahtig und richtig aktiv war sie. Nach kurzem Beschnuppern sind wir dann auch sofort gemeinsam über die Wiese getobt. Für Freya ist das Laufen ohne Leine noch eine Ausnahme. Das hat man ihr angemerkt, da sie über die Wiese gehüpft ist, wie eine Antilope in der Savanne.
    >
    > Wir haben dann unsere 2 Frauchen und 2 Herrchen eingepackt und sind spazieren gegangen. Über die Wiese, in ein kleines Wäldchen, an einen Bach…herrlich. Ihr glaubt gar nicht, wie so ein dunkler, vom Regen aufgeweichter Boden in Verbindung mit zwei wild tobenden Hunden zu einer tollen Symbiose im Fell wird. Frauchen und Herrchen nannten es nur „schmutzig“. Wir sind dann nach einigen Läufen um einen kleinen Hundeball wieder zurück auf die große Wiese, wo sich die 4 Menschen noch eine Zeit lang über die Erfahrungen mit uns beiden Vierbeinern ausgetauscht haben. Das war zwar dann etwas langweilig für Freya und mich, auf der anderen Seite waren wir aber auch ganz schön platt vom Herumtoben.
    >
    > Insgesamt kann man sagen, dass wir beide sehr gehorsam sind. Wir haben Spaß am Lernen – was aber auch an der tollen Vorarbeit unserer „Obergassiegeherin“ im Tierheim lag – danke nochmal an Suse für die tolle Vorbereitung. Es ist echt toll, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich um uns kümmern, uns fordern und unseren zukünftigen Futterbereitstellern die Arbeit soooo sehr erleichtern. So mußten wir bei unseren Erziehungsbeauftragten nicht ganz von vorne anfangen sondern konnten ihnen schon zeigen, wie wir die wichtigsten Befehle ausführen.
    >
    > Wir haben uns vorgenommen, uns bald mal wieder zu treffen – dann bei Freya in der Nähe.
    >
    > Soweit von unserem ersten Klassentreffen. Ich melde mich bald mal wieder und grüße alle lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheimes mit einem schwanzwedelbegleiteten wuff!
    >
    >
    >
    > Euer Rudi (former known as Ludwig)

  • Kommentar-Link Petra und Michael Syttkus Freitag, 04 September 2015 17:01 gepostet von Petra und Michael Syttkus

    Hallo Rudi &Co.!
    Hier meldet sich Deine Tierheimfreundin Freya.
    Ich habe heute Deine Nachricht auf "meiner" Seite gelesen und habe mich echt riesig gefreut, daß es auch Dir so gut geht!
    Mensch ist das toll, mal von Dir zu hören. Die Idee eines Treffens finde ich übrigens auch gut, wie wäre es denn mal mit gemeinsamem Gassigehen???
    Meine Menschen würden sich auch darüber freuen, Dich und Deine Family kennenzulernen.
    Sag Deinen Menschen doch einfach mal die eMail-Adresse meines Herrchens weiter zwecks Kontaktaufnahme:
    msyttkus@yahoo.de
    Wir freuen uns schon darauf, mal von Euch zu hören und sind ganz gespannt.

    Grüße aus Boostedt
    Freya mit Petra und Michael Syttkus

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